Die BVSP Ethik-Richtlinie für einen verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Personalmanagement

Präambel

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Personalmanagement bietet viele Chancen, bringt aber auch erhebliche ethische Herausforderungen mit sich. Diese Ethik-Richtlinie dient als Leitfaden für unsere Mitglieder, um sicherzustellen, dass der Einsatz von KI verantwortungsvoll, transparent und fair erfolgt. Ziel ist es, das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken und die Integrität der Personalprozesse zu wahren.

Grundprinzipien

  1. Transparenz
    • Alle Beteiligten, insbesondere Mitarbeiter, sollen über den Einsatz von KI und deren Funktionsweise informiert werden. Dies schließt die Ziele, Methoden und möglichen Auswirkungen des KI-Einsatzes ein.
  2. Datenschutz und Sicherheit
    • Der Schutz der Privatsphäre und der persönlichen Daten der Mitarbeiter hat höchste Priorität. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Daten sicher gespeichert und verarbeitet werden und nur für die vorgesehenen Zwecke verwendet werden.
  3. Fairness und Nicht-Diskriminierung
    • KI-Systeme müssen so gestaltet und überwacht werden, dass sie keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung, Behinderung oder anderer geschützter Merkmale fördern oder verstärken entsprechend des AGG.
  4. Verantwortlichkeit
    • Klare Verantwortlichkeiten müssen definiert werden, um sicherzustellen, dass Entscheidungen, die von oder mit Hilfe von KI-Systemen getroffen werden, nachvollziehbar und überprüfbar sind.
  5. Menschliche Kontrolle
    • Entscheidend ist, dass KI-Systeme nicht die alleinige Entscheidungsgewalt haben. Menschen sollen immer in der Lage sein, die finalen Entscheidungen zu treffen und in Prozesse einzugreifen.

Konkrete Maßnahmen

  1. Aufklärung und Schulung
    • Regelmäßige Schulungen für Personalleiter und Mitarbeiter zu den Themen KI, Datenschutz, Ethik und den spezifischen Anwendungen der KI im Personalmanagement.
  2. Ethische Prüfung und Risikobewertung
    • Vor der Implementierung neuer KI-Systeme soll eine ethische Prüfung und Risikobewertung durchgeführt werden, um mögliche negative Auswirkungen zu identifizieren und zu minimieren.
  3. Transparente Kommunikation
    • Klare und verständliche Kommunikation über den Einsatz von KI-Systemen im Unternehmen, einschließlich der Funktionsweise und der zugrunde liegenden Algorithmen.
  4. Datenschutzmaßnahmen
    • Implementierung strenger Datenschutzrichtlinien und -verfahren, um sicherzustellen, dass personenbezogene Daten sicher und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben verarbeitet werden.
  5. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung
    • Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der KI-Systeme und der damit verbundenen Richtlinien, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen ethischen Standards und gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Alle Mitglieder des Verbands sind angehalten, diese Richtlinie in ihrer täglichen Arbeit zu berücksichtigen und umzusetzen.

Weiterhin verpflichten wir uns beim Einsatz bei unseren Kunden die Richtlinien vom Ethikbeirat HR-Tech in der jeweils gültigen Fassung einzuhalten (https://www.ethikbeirat-hrtech.de).

Stand: 11. August 2024